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Authentisch in Richtung Traumziel: Mission In Black mit neuer Single „Mission In Black Version 2020“

Text: Lilli Stöberl

Steffi Stuber ist in aller Munde seit sie eine eher spießige Main Stream Casting Show namens „The Voice Of Germany“ mal so richtig durcheinander wirbelte.

Heute, am Freitag 29.05.2020 veröffentlicht sie mit ihrer eigentlichen Band „Mission In Black“ eine neu eingesungene Version des gleichnamigen Songs aus dem 2018er Album „Anthems Of A Dying Breed“. Grund genug mit ihr ausgiebig über ihre Ziele, Wünsche und ihre Gesangstechnik zu sprechen.

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Hardline: Steffi – ganz lieben Dank, dass du dir für unsere Leser einen Moment Zeit nimmst! Wenn man eine Live-Performance von dir sieht, wird jedem sofort klar, dass du mit vollem Herzen Musik machst. Wann entstand diese Leidenschaft und was hat dich dazu bewogen, professionell Musik machen zu wollen?

Steffi Stuber: Ich habe die Faszination in der Musik schon im Kindesalter für mich entdeckt. Seit ich denken kann, liebe ich es zu singen, aber auch einfach verschiedenste Musikstilrichtungen zu hören. Professionell Musik zu machen, wünsche ich mir schon lange, aber der Weg dorthin, um davon leben zu können, ist leider genau so lang. Aber ich versuche nichts ungewaagt zu lassen, um so meinem Traum immer näher zu kommen.

HL: Was inspiriert deine Musik?

Steffi Stuber: Das ist sehr unterschiedlich. Aber ich denke, im Grunde einfach das Leben um mich herum. Es gibt Tage wo ich mich ans Klavier setzte und mir Dinge, die mich im Moment beschäftigen oder gar belasten, von der Seele spiele. Oder wenn ich super glücklich bin es in Noten und Lyrics verpacke. Es hilft mir auch oft, einfach einen anderen Blickwinkel auf Dinge zu bekommen und dabei klarer zu denken. Meine Emotionen widerspiegeln sich in meiner Musik oder in der Musik, die ich dann höre.

HL: Was möchtest du mit deiner Musik ausdrücken? Gibt es eine bestimmte Message, die du gerne in die Welt bringen möchtest?

Steffi Stuber: Eine Message hab ich mir nicht zur Aufgabe gemacht. Meine Texte handeln von allem Möglichen. Entweder schlechte Erfahrungen aus meiner Vergangenheit oder auch positive Dinge die mich in meinem Leben bestärken. Ich möchte den Hörern die Augen öffnen, in jeglicher Hinsicht und Menschen, die vielleicht eine ähnliche Vergangenheit wie ich hatten, zu bestärken. Denn hätte ich auf die Aussagen vieler Menschen was gegeben, würde ich heute nicht dieses und viele weitere Interviews schreiben 😉 Man sollte sich treu bleiben, Rat annehmen ist nicht verkehrt, aber nur gut gemeinten eben.

Mission in Black

HL: Gibt es ein neues Projekt an dem du momentan arbeitest?

Steffi Stuber: Ja! Derzeit lade ich jeden zweiten Sonntag ein neues Video auf meinen YouTube Kanal. Von Metal Covers über eigene Songs bis zu Akustik Songs ist für jeden Geschmack was dabei. Außerdem bin ich jetzt seit ca. einem Monat bei Tobias Derer von UMC an Board. Er nimmt alle Art Chart Hits in Metal auf. Ihr könnt mich zum Beispiel bei den Songs „Don´t Start Now“ oder „No Time To Die“ hören und sehen. Außerdem hab ich die guttural Vocals bei „Dance Monkey“ ein gescreamt. Die Zusammenarbeit mit Tobi ist von der ersten Sekunde an super harmonisch und macht nen Höllen Spaß! Dazu ist es sehr professionell und abwechslungsreich, wie er das ganze aufzieht. Ihr werdet auf alle Fälle noch mehr Songs zu hören bekommen!

Video

HL: Was sind fünf Dinge, die du in diesem Leben noch gerne sehen, erleben oder erreichen würdest?

Steffi Stuber:

1. Ich möchte von der Musik leben, um jeden Morgen aufstehen zu können und das zu machen, was meine größte Leidenschaft ist.

2. Mit meiner Band auf den größten Festivals spielen (Download, Rock am Ring/Park, Wacken u.v.m.)

3. Ein Duett mit Corey Taylor aufnehmen bzw. ihn einfach mal kennen zu lernen wäre schon der Hammer!

4. Eigene Alben recorden und veröffentlichen

5. Nordlichter mit eigenen Augen sehen

HL: Welche Erfahrungen hast du aus The Voice Of Germany mitgenommen? Würdest du sagen deine Teilnahme bei der Sendung hat dir geholfen deinen Zielen näher zu kommen?

Steffi Stuber: Auf alle Fälle!  Auch wenn es eine „Show“ ist und somit jedem klar sein sollte, dass nicht alles echt ist, war es eine absolut spannende Reise. Für mich eine unvergessliche Erfahrung! Durch meine Blind Audition mit „Ghost Walking“ die derzeit schon mehr als  5,8 Millionen Klicks hat, habe ich Aufmerksamkeit auf der ganzen Welt erzielt. Ich bekomme derzeit immer noch täglich Nachrichten aus der ganzen Welt, auf Insta oder Facebook. Außerdem bekomme ich immer häufiger die Chance als Gastsängerin oder für eine Zusammenarbeit gebucht zu werden. Auch meiner Band „Mission in Black“ hilft es immens. Wir sind für Festivals und Events gebucht, die wir ohne diese Aufmerksamkeit vielleicht in 1-2 Jahren erst gespielt hätten.

HL: Frauen in der Metal-Szene sind leider immer noch stark in der Unterzahl. Passiert es dir manchmal, dass du von Leuten in der Musik Industrie anders behandelt wirst, als zum Beispiel deine männlichen Bandmitglieder und wenn ja, wie gehst du dann damit um?

Steffi Stuber: Ja das kommt schon manchmal vor. In den Anfangszeiten wurde ich des Öfteren als die „Merch Dame“ abgestempelt, was jetzt keinen falls negativ gemeint ist! Denn gerade diese Aufgabe ist wirklich ein wichtiger und großer Bestandteil einer Band. Ich muss ehrlich sagen, das sich des Öfteren für mich geschmunzelt habe wenn mein gegenüber davon ausging, bis zu dem Moment als ich beim Soundcheck auf die Bühne gehe und sie dann hören was da so für Töne raus kommen, Haha… Nach den Shows kommen dann die meisten zu mir und entschuldigen sich sogar für ihre Aussage. Schon witzig irgendwie. Mittlerweile ist das aber Geschichte, egal wo ich hin komme um einen Gig zu spielen, wissen eigentlich alle wer ich bin und wie ich so klingen kann. Seit dem hab ich schon das Gefühl, dass ich ernster und wichtiger genommen werde.

Steffi Stuber:

HL: Welche Tipps würdest du jungen Mädchen geben, die gerne in die Musik-Szene einsteigen möchten?

Steffi Stuber: Seid so, wie ihr sein wollt und nicht wie Menschen euch gerne sehen wollen. Seid echt, menschlich und zeigt eurem Publikum was ihr für eine Leidenschaft in euch tragt, nur so kann diese auf alle Zuschauer übergehen und Konzerte unvergesslich machen. Kommt mit Kritik klar! Es gibt immer Menschen, die es nicht gut finden was man macht, hört euch die Kritik an und wägt ab, was Sinn macht und was nicht. Habt keine Angst! Dinge auch mal anders zu machen, als alle anderen. Findet euren eigenen Weg und seid offen für Feedback, arbeitet an euch selbst um ein authentischer Künstler zu werden.

HL: Wie wichtig ist dir der Kontakt zu deinen Fans?

Steffi Stuber: Sehr! Fans sind das wichtigste, was es für einen Künstler gibt! Es hilft einem nicht nur wegen des Supports, sondern gerade live. Es ist immer wieder aufs Neue, ein wundervolles Gefühl, Menschen vor der Bühne zu sehen, die das lieben was man selbst liebt. Die Musik. Dieses Gefühl ist unbezahlbar! Jedes Kompliment, jeder der headbangt oder mit singt/schreit, das sind die Momente die ein Konzert unvergesslich machen. Ich versuche mir deshalb immer Zeit für meine Fans zu nehmen. Manchmal gestaltet es sich etwas leichter, manchmal etwas schwerer. Aber ein Bild oder Autogramm ist immer drin. Das freut mich selbst genauso wie den Fan.

HL: Was ist dein persönlicher Lieblingssong, den du selbst geschrieben hast?

Steffi Stuber: Ich habe schon ein paar eigene Songs, jedoch noch nichts davon veröffentlicht. Es gibt einen Song, den ich damals mit meinem inzwischen leider verstorbenen Freund  Martin Winkler geschrieben  habe. „Day of Dawn“ ist der Titel. Es ist einfach der Song, der mich immer wieder aufs Neue in seinen Bann zieht und ich mich an die schöne Zeit erinnere als ich ihn eingesungen habe. Ebenso erinnert er mich an meinen verstorbenen Freund und die tolle Zeit die wir verbracht haben, er war neben einem unfassbar guten Musiker ein wundervoller Mensch der mir immer zur Seite stand. Ich habe mich entschlossen diesen Song auch in den kommenden Monaten auf meinem YouTube Kanal hoch zu laden, da ich diesen Song nicht einfach in meinem Ordner liegen lassen möchte, er ist einfach zu gut und die Menschen da draußen sollten ihn hören dürfen.

HL: Gibt es eine Frage, die du nie in einem Interview gestellt bekommst, aber gerne beantworten würdest?

Steffi Stuber: Tatsächlich ja! Viele behaupten immer Inhaling würde die Stimme kaputt machen. Ist das so? Ich kann euch nach 10 Jahren täglicher Ausübung sagen, Nein! Inhaling wird in den meisten Fällen immer sehr negativ dargestellt, weil eben der Großteil der Metalfrontieren exhalt. Jedoch ist es ebenso wie das Exhaling, eine Technik, die eben auch anders klingt. Seine Stimme kann man sich selbstverständlich zerstören, wenn man nicht die richtige Technik nutzt, aber das ist beim Exhaling das gleiche Spiel.

HL: Und noch eine abschließende Frage: Was ist der beste Weg, um mehr über dich zu erfahren und über deine kommenden Projekte am Laufenden zu bleiben?

Steffi Stuber: Am besten abonniert ihr meinen YouTube Kanal, den findet ihr wenn ihr Steffi Stuber eingebt und folgt mir gerne auf Instagram (/stubersteffi/) und/oder Facebook (/steffistubermusic/). Dort bekommt ihr auf alle Fälle alles mit 🙂 Ihr könnt mir auch gerne über diese Plattformen schreiben, falls ihr Fragen habt oder einfach Hallo sagen wollt. Ich bemühe mich jedem zu antworten. An dieser Stelle möchte ich mich noch bei euch recht herzlich für das Interview und somit den Support bedanken!