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Alcatrazz – „Born Innocent“

Alcatrazz

„Born Innocent“

Silver Lining/Warner

Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein, denn das erste Alcatrazz-Album seit beinahe 34 Jahren beginnt exakt dort, wo „Dangerous Games“ 1986 aufgehört hat und ist sogar besser. Obwohl man in Joe Stump einen neuen Sixstringer in seinen Reihen hat, wurde eine ganze Armada von „Gitarrenhexern“ für „Born Innocent“ aufgefahren. In der Vergangenheit musste man oft genug ernüchternd feststellen, dass zu viele Köche den Brei verderben, was auf dieser CD aber zu keiner Sekunde zutrifft. Schon beim Opener und Titelstück zeigt Chris Impellitteri auf der Doublebass Granate, wo der Frosch die Locken hat. Der mir bisher unbekannte japanische Gitarrengott Nozomu Wakai schrieb und veredelte das neoklassische „Finn McCool“, während Dario Mollo zwei Stücke beisteuerte. Aus der Feder von Steve Vai stammt „Dirty Like The City“ und das Solo auf „Paper Flags“ wird von Jeff Waters geliefert. Hier macht jeder Beitrag Sinn und immerhin drei Alkatrazz Originalmitglieder halten die Spannung zu jeder Sekunde hoch und tragen ihr Scherflein zum Gelingen von „Born Innocent“ bei. Star ist natürlich „Rampensau“ Graham Bonnet, der wie der gute Wein auf seine alten Tage immer besser wird. Nie war der immerhin schon 72jährige zuverlässiger und liefert in den letzten Jahren ausschließlich exzellente Arbeit, sei es bei MSG, Graham Bonnet Band und eben hier. Dieses Album zählt für mich zweifellos zu den Höhepunkten seiner langen Karriere und ist ein ganz heißer Anwärter auf die Titel „Album und Comeback des Jahres“!

(9/10 – AH)