Live

BEHEMOTH, Satyricon und Rotting Christ enterten die Columbiahalle Berlin

BEHEMOTH + Satyricon + Rotting Christ

Columbiahalle, Berlin

Ich bin ein Anhänger von melodischem Metal mit hauptsächlich klarem Gesang. Ergo war der heutige Abend eigentlich nichts für mich. Und um ehrlich zu sein, habe ich diese Konzerte auch nur wegen einer sehr guten Freundin besucht, weil diese unbedingt Behemoth sehen wollte. Anyway, trotz meiner favorisierten Ausrichtung, höre ich ab und zu auch gerne mal Bands wie Dimmu Borgir oder auch Behemoth (die ich auch schon live bewundern durfte). Also Kamera eingepackt und los zur Columbiahalle, wo ich am Einlass schon erfahren habe, dass man während der Behemoth Show nicht in den Fotograben darf, wegen Pyros. Bei einer ausverkauften Columbiahalle ist es dann eine enorme Herausforderung, einen guten Foto Spot zu finden. Aber erst einmal heißt es, die ersten beiden Bands der „Unholy Trinity“ zu „überstehen“. Pünktlich um 19 Uhr betreten Rotting Christ aus Griechenland die Bühne. Die Band existiert bereits seit fast vierzig Jahren und hat einige Wendungen mitgemacht. Haben sie in den Anfangstagen noch Grindcore gemacht, so verschrieben sie sich kurze Zeit später dem Black Metal. Doch seit einigen Jahren wurde die Band immer melodiöser und hat bessere Strukturen in die Songs eingebracht. Somit ist das kurzweilige Set der Band eine echte Überraschung.

Die folgende Band Satyricon sind in der Szene ja absolute Superstars. Ich persönlich kenne nicht ein Album, was aber durch den einleitenden Satz dieses Artikels geklärt sein sollte. Aber entsprechend des Status der Band ist der Jubel auch entsprechend, als diese die Bühne betreten. Fetter Sound, donnernde Drums kreischende Gitarren. Alles, was das Black Metal Herz begehrt. Mir ist das ganze aber leider zu eintönig. Es ist keine große Abwechslung im Set zu merken. Man setzt halt auf brutale Riffs und Blast Beats. Von daher verstehe ich auch nicht den Hype. Aber, ich glaube, man muss auch die Szene besser kennen, um diesen Hype zu verstehen. Die Band liefert aber ab und wird entsprechend von den Fans gefeiert.

Danach fällt der große Vorhang und die Umbauten beginnen. Und ich mache mich auf die Suche nach einer einigermaßen guten Stelle zum Fotografieren – was bei der Menge an Leuten nicht einfach ist. Hinter dem Vorhang konnte man inzwischen den Umbau beobachten und die Bühnenaufbauten zumindest erahnen. Und was da durchschimmert, war beeindruckend. Und pünktlich fiel auch der überdimensionale Vorhang und gab endlich den richtigen Blick auf die Bühne frei. Das ist schon richtig beeindruckend. Ein großer Drum-Riser. Hohe Türme an den Seiten und natürlich die großen Mikroständer von Nergal und seinen Mitstreitern. Die Band eröffnet mit ‚The Shadow Elite‘, von ihrem neuesten Album „The Shit Ov God“, welches am 09.05. veröffentlicht wird. Danach geht es mit ‚Ora Pro Nobis Lucifer‘ und ‚Demigod‘ weiter zurück in die Bandgeschichte. Hier merkt man gegenüber Satyricon schon mehr deutliche Strukturen in den Songs – und mehr Melodie. Dennoch wirkt alles sehr düster und hart. Die Fans hängen Nergal an den Lippen und die Band nutzt die gesamte Bühne, inklusive der Türme. Auch der massive Einsatz von Pyroeffekten ist beeindruckend und macht deutlich, warum Behemoth, als Könige des Black Metal zählen. Die Band bietet einen wilden Parforce-Ritt durch die Bandgeschichte und die Metalfans feiern hier im wahrsten Sinne des Wortes eine schwarze Messe. Nach knapp neunzig Minuten ist der Abend auch vorüber. Die Fans, inklusive meiner guten Freundin, sind glücklich und ich muss zumindest zugeben, dass die Bands schon beeindruckende Shows abgeliefert haben – auch wenn sie mich weiterhin nicht für den Black Metal groß begeistern können.

Setlist Behemoth:

The Shadow Elite

Ora Pro Nobis Lucifer

Demigod

Ov Fire and the Void

Conquer All

The Shit ov God

Blow Your Trumpets Gabriel

Christgrinding Avenue

Bartzabel

Wolves ov Siberia

Once Upon a Pale Horse

Christians to the Lions

Cursed Angel of Doom

Chant for Eschaton 2000

O Father O Satan O Sun!

Text + Foto: Pat St.James