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MORS CORDIS – „Ectopia Cordis“

MORS CORDIS

„Ectopia Cordis“

Metal Unlimited / Metal Unlimited

Mors Cordis gehören schon seit gut zwei Dekaden zur Berliner Metal-Szene und dennoch ist es in den letzten Jahren eher ruhig um die Band gewesen. Nun, neun Jahre nach dem letzten Studioalbum „Injection“ kehrt die Band mit neuer Besetzung und neuem Album erneut ins Rampenlicht zurück. Das Album nennt sich „Ectopia Cordis“, beinhaltet insgesamt 13 neue Songs bei einer Gesamtspielzeit von über 51 Minuten. Ectopia Cordis ist die medizinische Bezeichnung für eine sehr seltene angeborene Fehlbildung, bei der sich das Herz entweder teilweise oder vollständig außerhalb des Thorax befindet. Was hat das mit der Musik zu tun? Nun, auf dem ersten Blick eigentlich gar nichts, aber der Titel ist griffig und passt zum Bandnamen. Stilistisch sieht sich die Band selbst als Mischung zwischen Six Feed Under, Slipknot, Fear Factory und Limp Bizkit. Das klingt sehr wild zusammengewürfelt, aber irgendwo muss man ja mal anfangen. Ich muss sagen, von der wilden Rohheit wie Slipknot hat das Album leider sehr wenig, würde da schon eher Fear Factory und Six Feet Under in den Vordergrund rücken. Rein produktionstechnisch ist das Album nicht schlecht, es drückt sich ein fetter Sound durch die Boxen und auch das Riffing und Drumming ist sehr stimmig. Die Growls sind gekonnt, jedoch hätte ich mir hier etwas mehr Diversität gewünscht, ab und an mal klaren Gesang oder Sprechpassagen (kein Rap). Am Ende haben wir dann noch den Bezug zu Limp Bizkit mit dem Song „Power To My Words“, wo Mors Cordis sich mit den der Rap-Formation Cohiba Boyzz zusammengetan haben, ist nicht mehr sonderlich innovativ, funktioniert aber. Fazit: Das Album ist produktionstechnisch echt fett, aber phasenweise kommt es mir so vor, als ob die Band zu viel möchte, zu viele Einflüsse, zu viel technische Spielerei. Das wirkt bei manchen Songs etwas überfrachtet, weniger ist manchmal eben mehr. Aber dennoch lohnt sich mal das eine oder andere Ohr zu riskieren.

(6,5/10- AS)