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Elbriot Festival Hamburg / Großmarkt Hamburg 2025

Elbriot Hamburg / Großmarkt Hamburg

Wie schon seit Jahren trifft sich die Metal-Gemeinde exakt eine Woche nach Wacken ein weiteres Mal im Norden der Republik, dieses in der Hansestadt Hamburg. Im Gegensatz zu Wacken, spielte beim diesjährigen Elbriot allerdings das Wetter mit, kämpften viele Fans in Wacken noch mit den Wassermassen, empfing am zweiten August-Samstag strahlender Sonnenschein die Fans.

Gegen 12:20 Uhr eröffnete die dänische Rockformation von Siamese das diesjährige Festival vor noch ganz vollem Infield, viele der am Ende knapp 10.000 Fans befanden sich noch auf dem Weg zum Hamburger Großmarkt. Auch bei den Berlinern von Future Palace und in Teilen bei den Australiern von The Chats war es noch nicht proppenvoll, dieses änderte sich aber spätestens bei der schwedischen Rockformation Smash into Pieces, welche die Menge mit einer sehr energetischen Show begeisterten.

Kissin’ Dynamite

Dann war es Zeit für Kissin’ Dynamite, die bei ihrem Auftritt, eigentlich wie immer, alle Anwesenden mitgenommen haben und mit (Mitgröl/Mitklatsch) Songs vom Schlage „DNA“, „I’ve Got The Fire“ oder „You’re Not Alone“ begeisterten. Nach dieser Happy-Rock-Show war dann Zeit für die härteren Klänge gekommen, zuerst zeigte der aus Los Angeles, Kalifornien stammende Kerry King, dass er auch ohne seine Stammformation Slayer in der Lage ist, gut und thrashig abzuliefern. Zusammen mit Sänger Mark Osegueda (Death Angel), der Gitarrist Phil Demmel (Vio-lence, ex-Machine Head), Bassist Kyle Sanders (Hellyeah, ex-Bloodsimple) und der ehemalige Slayer-Schlagzeuger Paul Bostaph performte King Songs von seinem Solo-Debütalbum „From Hell I Rise“ und den Slayer-Klassikern „Disciple“, „Raining Blood“ und „Black Magic“. Gerade letztgenanntes Liedgut ließ die Herzen der Thrash-Metal-Fans schneller schlagen.

Kerry King & Band

Stilistisch im gleichen Genre, eventuell einen Mü melodischer, folgten die deutschen Thrash-Legenden von Kreator. Die Mannen um Sänger und Bandgründer Mille“ Petrozza begeisterten abermals mit einer richtig guten Performance incl. der obligatorischen Wall of Death und einer wirklich guten Setlist incl. „Hate Über Alles“ und „Satan Is Real“.

Kreator

Und nach diesem zünftigen Abriss war es Zeit für den Headliner, Zeit für Papa Roach. Die 1963 in Vacaville, Kalifornien gegründete Nu-Metal-Band hatte ihre mit Abstand erfolgreichste Zeit Anfang des Jahrtausends, das Album „Infest“ ging weit über 5 Millionen Mal über den Ladentisch. Aber auch über dreißig Jahren nach Bandgründung haben die Mannen um Sänger nichts von ihrer Power verloren. Knapp eine Woche nach ihrem grandiosen Auftritt auf dem Holy Ground, brillierten sie auf gleichem Niveau auch auf dem Elbriot. Neben einer famosen Setlist incl. aller Smasher („Even If It Kills Me”, „Getting Away With Murder”, „Leave A Light On (Talk Away The Dark)”, „Scars”) ließen sie auch in Hamburg mittig des Gigs ein Video abspielen, welches sich mit Depressionen und Selbstmord beschäftigt, ein Video mit der klaren Message „YOU ARE NOT ALONE“ !!! Weitere Highlights war das musikalische Medley „Forever / In the End“ incl. Hommage an Linkin Parks Chester Bennigton. Direkt nach diesem kleinen Medley gab es dann noch eine akustische Huldigung an den Prince of Darkness, Ozzy Osbourne. Abgeschlossen wurde dann mit dem Überhit der Formation, mit „Last Resort“, welches noch einmal die letzten Reserven aus den Metalheads herausholte, kaum ein Song wurde so laut mitgesungen wie dieser. Leider durften wir keine Fotos von diesem Auftritt machen, deswegen gibt es hier an dieser Stelle nur das Foto vom erfolgreichsten Album der Bandgeschichte.

Alles in allem ein wirklich tolles Ein-Tages-Festival, welches mit Powerwolf schon den Headliner 2026 bekannt gab.

Text & Fotos: Alexander Stock