Reviews

Body Count – „Carnivore“

Body Count       
„Carnivore“
Century Media/Sony Music
„Body Count Mothafuckaaah!” – jeder, der die 90er und frühen 2000er nicht komplett unter einem Stein verbracht hat, kennt diesen Schlachtruf. So manch bescheuklappter Traditionalist bekam damals üble Schnappatmung, als Rapper (!) Ice-T eine Metal-Band gründete und eine gelungene Melange aus Rap, thrashigem Metal und Hardcore Punk zelebrierte, was zu Hits wie „Born Dead“, „Body Count“ und dem umstrittenen „Cop Killer“ führte. Heute, 30 Jahre später, bringen Body Count mit „Carnivore“ ihr siebtes Album an den Start, und man muss festhalten: Geändert hat sich im Grunde nichts. War Protagonist Ice-T zuletzt mehr durch seine Karriere als Serienschauspieler oder das ausladende Hinterteil seiner Frau Coco im Gespräch, macht er nun wieder das, was Body Count seit jeher auszeichnet: Deftige Lyrics, schonungslos offen in Bezug auf Rassismus und Gewalt gegen Farbige (was auch schon mal gerne im Intro angesprochen wird), gepaart mit aggressiven thrashig modernen Riffs. Mit auf dem Album eine Verbeugung gen Lemmy mit einer ausgezeichneten Coverversion von „Ace Of Spades“. Aber es sind vor allem die eigenen Stücke wie „Colors“, „The Hate Is Real“ oder „No Remorse“ und das moderne „Another Level“, das Body Count im Heute angekommen zeigen. Neben weiteren namhaften Gästen hat T auch Amy Lee von Evanescence an seine Seite geholt („When I’m Gone“) – in Summe bleibt nur festzuhalten: Starkes Album, oder wie Ice-T es sagen würde: „Make some noise, motherfuckers!“

(8/10 – MH)