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Sea Of Sin – „Tired Of Chasing Ghosts“

Sea Of Sin

„Tired Of Chasing Ghosts“

Self-release

Spätestens mit dem Release von „Memento Mori“ von Depeche Mode ist das Genre Synthpop wieder angesagter denn je. Man muss aber für diese Art von Musik nicht aus England stammen, dieses haben Bands wie Camouflage Mitte der achtziger Jahre eindrucksvoll gezeigt (die Mutter aller Synthi-Bands Kraftwerk steht natürlich über allen). Eine weitere Gruppe diesen Genres ist das 1991 in Pforzheim gegründete Duo Sea Of Sin (anfangs kurzzeitig als Covent Garden am Start), die 1995 mit ihrem Debüt „Watch Out“ das erste Mal Aufmerksamkeit in der Szene erregte. Es folgte eine EP (1997: „Illuminate“, produziert von Heiko Maile / Camouflage) und ein weiteres Album mit dem Namen „Urban Chemistry“ (aus dem Jahr 2000) und dann … lange nichts. Dieses änderte sich im Jahr 2018, als die beiden verblieben Gründungs-Mitglieder Frank Zwicker (Gesang+ Texte) und Klaus Schill (Synths/Gitarre & Production) mit einer Art Remix-Album „Future Pulse“ wie Phönix aus der Asche wieder auferstanden sind. Ein Jahr später wurde mit „Unbroken“ tatsächlich ein neues Studio-Album mit neuen Songs veröffentlicht und nun, knapp vier Jahre später, steht mit „Tired Of Chasing Ghosts“ Ende April 2023 ein neuer Longplayer im Startblock. Insgesamt fanden elf Songs bei einer Gesamtspielzeit von fast 44 Minuten Platz auf dem Silberling. Wenn man das Ganze etwas tieferlegt, sind es im Endeffekt tatsächlich „nur“ fünf neue Tracks. Zu diesen Songs reichen die beiden allerdings sehr unterschiedlich Remixe dieser fünf Lieder, von daher kann man es mit einem zugedrückten Auge als Album durchaus durchgehen lassen. Aber was auf „Tired Of Chasing Ghosts“ herausgekommen ist, kann sich sehen bzw. hören lassen, Fans der oben genannten Bands werden definitiv auf ihre Kosten kommen. Dafür sorgt u.a. auch Mr. Zwicker mit seiner wirklich guten Stimme, die mehr als passend für die Lieder ist. Subjektive Highlights sind das bereits auf YouTube erschienene „High And Low“, „Don’t Let Go“ und die New Division Remix Version von „Shine A Light“. Diese Version hätte durchaus auch Mitte der 80er Jahre veröffentlicht werden können, Mike Mareen oder Ken Laszlo (Hey Hey Guy) lassen grüßen!

(08/10 – AS)