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Hammerfall – „Live! Against The World“

Hammerfall

„Live! Against The World“

Napalm Records

Für viele sind sie nach der Grunge-Phase die Retter des Heavy Metal: Die Schweden von Hammerfall. Als die Rock/Metalwelt auf der Intensiv-Station lag, Bands, die bis Anfang der neunziger Jahre noch die größten Hallen füllten, nun vor wenigen hundert Menschen in kleinen Clubs auftraten, traten die Mannen um Joacim Cans (am Mikro) und Oscar Dronjak (Gitarre) gleich mit ihrem Debüt-Album „Glory to the Brave“ in Scheinwerferlicht und rückten mit ihrem True-Metal die Musikwelt in diesem Genre wieder ein wenig zurecht. Vorbei war die Phase der depressiven Töne, es durfte wieder öffentlich gebangt werden. Dieses passierte alles im Jahre 1997, kaum 23 Jahre später veröffentlicht die Band aus Göteborg ihr mittlerweile drittes Live-Album nach „One Crimson Night“ (2003) und „Gates of Dalhalla“ (2012). Am 23.10.2020 wird der Durst der nach Live-Musik hungernden Metal-Gemeinde in dieser doch speziellen Phase mit „Live Against The World“ ein wenig und auf hohem Niveau  gestillt. Ein Album mit insgesamt 20 Songs aus allen Phasen der Band, Songs vom ersten bis zum aktuellen Studio-Album („Dominion“) fanden Platz in der Setlist vom Gig in der MHP Arena in Ludwigsburg. Im Gegensatz zu vielen anderen Live-Alben diverser Künstler beschränken sich Dronjak & Co aber nicht nur auf einige neue Songs des aktuellen Albums zzgl. Best-of, es werden auf „Live Against The World“ auch Songs gespielt, mit denen die anwesenden Fans nicht unbedingt rechnen, so sei hier exemplarisch „Redemption“ von „Infected“-Album genannt. Weitere Highlights sind das gut  arrangiertes Medley mehrerer Songs vom Longplayer „Renegade“, die Ballade „Second To One“ welche Joacim Cans  mit Battle Beast Shouterin Noora Louhimo interpretierte und dann natürlich die Klassiker „Heeding the Call“, „Hector’s Hymn“ oder „Last Man Standing“. Eigentlich fehlte zum ganz großen Glück nur noch „At The End Of The Rainbow“ mit den lang gezogenen „ooohhhs“, aber dieses ist Jammern auf höchstem Niveau! Wer Hammerfall bislang nicht mochte, der wird seine Meinung auch nach diesem Live-Album nicht ändern, für alle anderen heißt es: Zugreifen!

(ohne Bewertung – AS)