Interviews

Großes Interview mit dem Rock-Pop Quartett von Down Under YOURS TRULY: „Gemeinsam durch die schweren Zeiten“

Text: Alexander Stock

Sie kommen aus Sydney/Australien, gründeten sich im Jahre 2016 und gaben sich den Namen Yours Truly. Vier junge Musiker/Interpreten sind bereit für den großen Feldzug und bringen im September 2020 ihr Debüt-Album „Self Care“ an die Startlinie. Nun gibt es bessere Phasen für Veröffentlichungen als die aktuelle, mitten in der Corvid-19-Phase, trotz allem lässt sich das Quartett davon nicht aus der Ruhe bringen und schauen zuversichtlich nach vorne. Depressive Stimmung ließ Gitarrist Teddie Winder-Haron zu keinem Zeitpunkt unseres Interviews aufkommen, ganz im Gegenteil, aber lest selbst …

Hardline: Hallo zusammen, danke dass ihr euch ein wenig Zeit für die Leser des Hardline-Magazins nehmt! Glückwunsch zum ersten kompletten Album! Zuerst aber kurz zu euch, zur Band, wie habt ihr euch kennengelernt (eventuell Schule), erzählt doch mal kurz eure Geschichte …

Teddie Winder-Haron: Unsere Frau am Mikro Mikaila Delgado, Drummer Brad Cronan und ich haben uns über Facebook kennengelernt. Unseren Schlagzeuger Brad fanden wir durch eine lokale Musikanten-Anzeigen-Seite. Lachlan, welcher ebenfalls Gitarre spielt, und ich besuchten zusammen ein Musikprogramm nach der Schule, hatten so tatsächlich auch schon einige Jahre lang zusammengespielt, also war es logisch, dass ich bei einem Treffen mit Mikaila vorschlug, Lachlan mit in die Band zu nehmen.

HL: Dann kurz zum Bandnamen YOURS TRULY – wer ist auf diesen doch eher ungewöhnlichen Namen gekommen und welche Gedanken stecken dahinter?

TW: „Yours Truly“ war so eine Art Slang, den wir damals an der Schule hatten. Ich habe mich bei der Frage nach der Band-Namensfindung an diese Zeit zurückerinnert, diesen Slang dann an unseren Gruppenchat geschickt, die anderen fanden es gut und so nahmen die Dinge ihren Lauf

HL: Zum Album:“ Self Care“, zehn Songs, alle im Single-Format (zeitlich gesehen), wer schreibt bei euch die Texte, wer kreiert die Musik?

TW: Mikaila schreibt die meisten Texte und Lachlan ist in erster Linie für die Musik zuständig. Danach kommen wir anderen ins Spiel und bearbeiten die Songs dann zusammen, bis wir ein stimmiges Ergebnis haben. Beim Schreiben bekommen wir im Studio auch Unterstützung von unserem Produzenten Stevie Knight, sodass Mikaila nicht ganz auf sich alleine gestellt ist.

HL: Eine weitere Frage zum neuen Werk: Wie viele Songs habt ihr denn insgesamt kreiert oder waren es dann tatsächlich gleich die Zehn, welche jetzt auf dem Album sind? Oft wird ja mehr Material erstellt und man wählt dann am Ende aus, welche Tracks dann final auf das Album kommen ….

TW: Wir haben insgesamt elf Songs vorbereitet. Zehn schafften es am Ende dann auf das Album.

HL: Kommen wir zum Stil der Band, lesen konnte ich überall „Pop-Punk-Rock. Ich selbst habe in meiner Review geschrieben: „Stilistisch bieten Yours Truly Rock-Pop-Tracks (und genau diese stilistische Reihenfolge ist auch der Eindruck), welche beim ersten Mal hören ein wenig an die rockige Phase von Kelly Clarkson erinnert.“ Wie würdet ihr selbst euren Stil beschreiben?

TW: Ich denke, man kann unseren Stil tatsächlich Alternative/ Pop-Punk nennen. Wir sind alle mehr oder weniger mit Punkmusik aufgewachsen, dieser Musik-Stil hat schon einen massiven Einfluss auf uns. Diesen Stil reichern wir dann mit Popmusik-Einflüsse an, auch, um aus typischen Stereotypen des Genres auszubrechen

HL: Euer Land/Kontinent Australien trifft es in den letzten Monaten extrem schwer, zuerst die verheerenden Waldbrände (Allein im Bundesstaat New South Wales verbrannte eine Fläche der Größe Belgiens), danach folgte – wie auf der gesamten Welt – Corvid19. Wie erlebt ihr gerade die Phase und verarbeitet ihr diese eventuell textlich?

TW: Wir alle verarbeiten unsere Lebenserfahrungen teilweise durch unsere Musik, dieses aber unabhängig von der in diesem Jahr wirklich schlimmen Phase. Dieses gemeinsam zu tun, hilft auf jeden Fall sehr, gerade wie wir mit bestimmten Situationen umgehen, mit denen wir konfrontiert sind/waren.

HL: Eine zweite Frage zu Corona, wie hat sich diese Pandemie auf die Arbeiten zu „Self Care“ ausgewirkt? Musstet ihr eventuell die Produktion unterbrechen?

TW: Glücklicherweise konnten wir die Produktion etwa eine Woche, bevor Covid19 wirklich Australien traf, beenden. Wir hatten – was die Aufnahmen betrafen – also enormes Glück, dass diese nicht vom Lockdown betroffen war.

HL: Wie lange haben die Arbeiten denn insgesamt gedauert, vom ersten Pinselstrich bis zum Abschluss der Produktion?

TW: Die Hälfte der Songs des neuen Albums wurden von mir schon tatsächlich während der Produktion unserer EP „Afterglow“ beendeten. Nach der Veröffentlichung begannen wir dann, die restlichen Songs zu kreieren.

HL: Nun befinden wir uns alle ja – wie bereits angesprochen – in dieser schwierigen Corona-Phase, Live-Präsentationen sind schwierig bis nicht möglich, wie schaut hier euer Plan aus, gibt es schon einen?

TW: Das Wichtigste für uns ist die Sicherheit aller Teilnehmer oder Mitarbeiter bei irgendwelchen Shows. Klar wünschen wir uns nicht sehnlicher, so schnell wie möglich wieder Tour gehen zu können, müssen aber verantwortungsvoll mit diesem Thema umgehen, daher geht es erst, wenn alles wieder sicher ist! Allerdings hatten wir das Glück, eine akustische Release-Show Anfang dieses Monats zu spielen, klar mit begrenzter Kapazität, aber immerhin. Es war fantastisch und wir hoffen, dass wir bald in der Lage sein werden, dieses in ähnlicher Form umsetzten zu können  

HL: Ich bzw. wir vom Hardline-Magazin drücken euch in jedem Fall alle Daumen, dass „Self Care“ erfolgreich wird, danke für die Beantwortung der Fragen, alles Gute und bleibt gesund!

TW: Vielen Dank auch dir für die investierte Zeit, Gruß an alle Leser, stay healthy