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Hateful Agony – Plastic Culture Pestilence

Violent Creek Records hat sich in den letzten Jahren als wahre Goldgrube für Underground-Thrasher entpuppt, denn das Label fördert seit jeher coole Newcomer. Nach Acts wie Battlecreek oder Traitor sind auch Hateful Agony seit 2015 hier zu Hause. Verglichen mit besagten Bands gehen die Bayern noch etwas rabiater zu Gange. Auf ihrer neuen Platte „Plastic Culture Pestilence“ gibt es ausschließlich High-Speed-Thrash mit Slayer-Kante. Trotzdem vergisst das Quartett glücklicherweise nicht, das ein oder andere eingängige Riff einzustreuen. So mancher Chorus frisst sich mit seinen Gangshouts ebenfalls schnell in die Gehörgänge. Außerdem sind die Jungs technisch verdammt fit. Nur wirklich originelle Ideen gehen der Band leider ab. Zudem ist das Songmaterial von „Plastic Culture Pestilence“ auf Dauer recht ermüdend. Es gibt zwar durchgehend volles Pfund auf’s Fressbrett, doch um wirklich von Anfang bis Ende zu begeistern, fehlen Hateful Agony zwingende Songideen. Bereits nach der Hälfte des Albums haben die Münchener leider schon alles Nennenswerte gesagt. Danach folgt immer noch solider Thrash, der handwerklich kompetent umgesetzt ist. Das ist insbesondere für Genre-Fans allemal unterhaltsam. Mit dem ein oder anderen waschechten Hit hätte „Plastic Culture Pestilence“ aber ein richtiges Killeralbum werden können. So reicht es eben nur für solide Handarbeit. Wer nach der nächsten Old-School-Thrash-Vollbedienung sucht, der wird damit selbstverständlich bestens unterhalten. Euer Leben werden Hateful Agony vielleicht nicht verändern, dafür aber den ein oder anderen fetzigen Wohnzimmer-Moshpit lostreten.

(7/10 – DR)

Label: Violent Creek Records/Soulfood