Reviews

All For Metal – „Legends“

All For Metal

„Legends“

AFM Records / Soulfood

All For Metal sind eine dieser erstklassigen Power Metal-Bands, die es hervorragend verstehen, ihre Lebenseinstellung, ihren Spaß aber auch ihre Aggressivität in die Musik einzubinden. Die Band wildert quer durch die Metalgeschichte, aber im Gegensatz zu unzähligen anderen Bands gelingt den Herren nicht nur eine verdammt gute Akustik-Verbeugung vor ihren Helden, sie bündeln auch noch eine anständige Portion Ideenreichtum dazu. Hier werden Manowar, Bloodbound oder Gloryhammer und andere Heroes mit großer Liebe und Hingabe zitiert. Es bleiben unter anderen vor allem das galoppierende „Goddess Of War“ und die Ohrwurmhymne „Mountain Of Power“ als hervorragende Ehrerbietung in den Gehörgängen hängen. Das ist richtig trendfreier, sehr heroischer, manchmal leicht kitschiger True Metal, ganz in Anlehnung an die übermächtigen Bands dieses Genres der 80er Jahre. Das Ganze würzt man noch mit einer minimalen Affinität zu Hammerfall und bei den diversen Gesangsduellen von Sänger Tim Schmidt (Asenblut) mit seinem Gegenspieler Antonio Calanna (Ex – Devicious) sind gewisse Ähnlichkeiten zu Sabaton nicht von der Hand zu weisen. Songs wie das sehr bombastische „Run“ oder „The Day Of Hammerfall“ fräsen sich bedrohlich in die Ohren und animieren einen, sofort seine Rübe zu schütteln. „All For Metal“ und „Fury Of The Gods“ sind sehr klischeebeladene Heldenhymnen und Partysongs, die Bombast und Epik an oberste Stelle beordern, trotzdem unbeschreiblich schwungvoll und nach vorne treibend rüberkommen und die ganze Qualitätspalette der Band offenbaren. Das Gitarrenspiel mit den teils harten, unwiderstehlich nach vorne treibenden Arrangements kommt mit einer mächtigen, fetten Soundwand und lässt für die zwei Mädels an den Äxten eine verdammt breite Spielwiese liegen, auf der sie sich musikalisch so richtig austoben können. Wer also wieder mal ein absolut trendfreies Album, das man unbedingt mit ein wenig Selbstironie und Augenzwinkern sehen muss, sein Eigen nennen möchte, der soll hier zumindest mal reinlauschen, denn Bands von dieser Sorte, die so viel Herzblut und Fun in die Sache reinstecken, gibt es wahrlich nicht viele. „All Hail To All For Metal“.

(9/10- MT)