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Grave Digger – „Bone Collecter“

Grave Digger

„Bone Collecter“

RPM ROAR / Warner

Zum 45. Geburtstag der Band Grave Digger knallt uns die Kölner Formation um Urgestein Chris Boltendahl eine mächtige Scheibe mit dem Titel „Bone Collector“ vor den Latz! Hier wird die seit dem Einstieg von Ex-Orden Ogan Gitarrist Tobias Kersting vollzogene Transformation vollendet. Grave Digger klingen brachial, hart und sowas nach Heavy Metal, dass ich es kaum glauben kann! Keine Chöre, keine Keyboards und dabei herrliche Klischeetitel der Sorte „Kingdom Of Skulls“, „Killing Is My Pleasure“ oder „Graveyard Kings“. Dabei ist es eine sogenannte „Of“ Scheibe, denn satte fünf Tracks haben dieses Bindewort im Titel. Aber die Jungs haben auch ein paar kritische Texte an Bord wie „The Rich, The Poor, The Dying“. Dazu röhrt Frontmann Chris, als wäre er vielleicht halb so alt wie er tatsächlich ist und haut auch augenzwinkernde Textzeilen der Sorte „Money For Nothing and Death For Free“ heraus. Allein die Wortspiele im Titelsong machen Laune und zeigen das die Herren sich nicht so ernst nehmen. Das verdammt rockige „The Devils Serenade“ ist dann fast schon das fröhlichste Lied der dunklen und harten Scheibe, wobei der Refrain einfach und hymnisch ist. In Sachen Riffs gibt es hier mächtig Abwechslung und schwere Boliden wie „Riders Of Doom“ überraschen mit ihrem fast an Doom Metal, passend zum Titel erinnernden Elementen. Auf jeden Fall geht nahezu die gesamte Scheibe schnörkellos nach vorne, hat aber genug Abwechslung und spannende Ideen, um nicht langweilig zu sein. Mit dem düster-balladesk startenden sechs Minuten Midtempepos „Whispers Of The Damned“ geht die 23. (!) Studioscheibe der Kölner gekonnt zu Ende. Ähnlich wie Rage befinde sich Grave Digger im unglaublichen vierten oder fünften Bandfrühling!

(8,5/10 – TD)