Live

THOSE DAMN CROWS LIVE im Bahnhof St. Pauli Hamburg 2025

Those Damn Crowes

08.Oktober 2025

Hamburg / Bahnhof Pauli

Pic-Credits by Facebook TDC

Es ist bereits das dritte Mal in gut 18 Monaten, dass die walisischen Ornithologen-Freunde Those Damn Crows die Hansestadt beehren. Aber im Gegensatz zu den beiden vorherigen Terminen (als Vorband von TakiDa) sind sie dieses Mal als Headliner unterwegs. Und wie angesagt die Band um Sänger Shane Greenhall im Moment ist, zeigt die Tatsache, dass die gesamte Tour lange im Voraus ausverkauft ist. Auch die Tickets für den Bahnhof Pauli, einem kleinen gemütlichen Club mitten auf der Reeperbahn, waren schon Wochen vor Konzertbeginn restlos vergriffen. Und so stehen um kurz vor 21 Uhr 400 Ohrenpaare dicht gedrängt vor der Bühne, in freudiger Erwartung auf einen grandiosen und rockigen Abend.

David Winchurch / Pic-Credits by Facebook TDC

Als es eigentlich losgehen sollte, passierte erst einmal… nichts. Weil sich irgendwer im Backstage offensichtlich eine so gewaltige Tüte gegönnt hat, dass den Feueralarm auslöste, müssen erstmal alle wieder nach draußen. Mit 45-minütiger Verspätung geht’s dann mit „Dancing With The Enemy“ endlich los. Frontmann Shane Greenhall hat die erstaunlich textsichere Menge vom ersten Takt an vollständig im Griff. Ohne Atempause geht es direkt über in „Man In Fire“ eh die Band mit „Find A Way“, „No Surrender“, „Glass Heart“ und dem überragenden „The Night Train“ (Gänsehaut pur!) ein Hit-Quattro am Stück abfeuert. Sich gleich in der Frühphase eines Headliner-Gigs eine solche Aneinanderreihung von Hits leisten zu können zeigt, welches unglaubliche Potenzial in dieser Band steckt, die mit bereits erwähntem Shane Greenhall eine absolute Rampensau in ihren Reihen weiß, der das Publikum wie kaum ein anderer von der ersten Sekunde an abholt.

Shane Greenhall / Pic-Credit by A. Stock

Und so derwischt und deibelt er über die für ihn eigentlich viel zu kleine Bühne, verzichtet auch nicht auf die obligaten Mitsingspielchen, feixt und spaßt mit seinem ihm treu ergebenen Publikum, um dann nach Song 14 „Rock N Roll Ain’t Dead!“ und gerade einmal 70 Minuten mit einem knappen „Thank you Hamburg and good Night“ den völlig überhitzten Saal sich selbst zu überlassen.

David Winchurch / Lloyd Wood / Pic-Credit by A. Stock

Trotz heftiger Aufforderung der noch lange nicht ermüdeten Crowd gibt es keine Zugabe. Und genau das ist dann auch der einzige, aber leider große Kritikpunkt eines ansonsten hervorragenden Konzerts: Bei den aktuellen Ticketpreisen eine nur knapp über einstündige Show abzuliefern, auch wenn diese noch so großartig ist, hat extreeeeeem viel Luft nach oben! Die Band hat ganz klar Potenzial für den Sprung auf die ganz großen Bühnen der Welt, aber beim nächsten Mal dann doch etwas länger! Dann -versprochen – gibt’s auch nix mehr zu meckern.

Pic-Credits by S. Hartwig

Text: Michael Boyny
Fotos: TDC Facebook / A. Stock / S. Hartwig