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Inhuman – „Contra“

Inhuman

„Contra“

Alma Mater Records

Ganz im Süden Portugals, am Fluss Arade liegt die Kleinstadt Silves. Sie gilt als älteste Stadt der Algarve, die Entstehung der Siedlung in dieser Gegend wird auf etwa 1000 Jahre v. Chr. datiert. Nicht ganz so lange ist es her, als sich einige Metal-Musiker aus eben dieser Stadt entschlossen, gemeinsam Musik zu spielen. Und eben diese fünf Musiker gründeten im Jahre 1992 die Dark-Metal-Band Inhuman. Ab Mitte der neunziger Jahre veröffentlichten die Portugiesen dann zwei von der Presse sehr positiv bewertete Studio Alben („Strange Desire“ (1996) und „Foreshadow“ (1998)), bevor es zu internen Schwierigkeiten, musikalische Differenzen kam und sich die Band trennte. Zum 20. Jahrestag des Debütalbums erschien im Januar 2016 dann eine Sonderausgabe auf Chaosphere Recordings, zusammen mit einigen Live-Auftritten der Band. Angesichts der hervorragenden Reaktion des Publikums über die Rückkehr der Gruppe auf die Bühne/ ins Rampenlicht beschlossen die Mitglieder, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen, spielten weitere Shows und begannen mit dem Schreiben neuer Songs. Zehn dieser Titel werden auf dem nun dritten Werk der Portugiesen enthalten sein (bei einer Gesamtspielzeit von fast 49 Minuten). Getauft wurde der neue Silberling auf den Namen „Contra“. Stilistisch spielen die Mannen um Sänger Pedro Garcia (dazu João Pedro an der Gitarre, Rogério Sequeira am Bass, Diogo Simões an den Keys und José Vairinhos am Schlagzeug) feinsten Dark-Metal, Ähnlichkeiten mit Bands wie Moonspell bzw. Paradise Lost lassen sich definitiv nicht von der Hand weisen. Wer vor Erwerb reinhören möchte, sollte sich Zeit nehmen, nicht weil die Songs so lang sind, sondern weil sich hier so viele dafür eignen. Begonnen wird das neue Werk mit dem düsteren „Chaotic Nothing“, bei dem sich Sr. Garcia schon ein wenig nach Dave Gahan von Depeche Mode anhört, allerdings auch nur bei diesem Song. Weiter Highlights sind das Key-unterstützte „The Flames Of Secret Shame“, das rockige “Ravening” und das abschließende, fast mainstreame „Sacrodrama“. Alles in allem ein starker dritter Aufschlag (auch mit dem Cover), der Geschmack auf mehr macht.

(8/10 – AS)