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Alter Bridge – „Kings & Pawns“

Alter Bridge

„Kings & Pawns“

Napalm Records / Universal

Drei Jahre nach „Walk The Sky“ melden sich Myles Kennedy, Mark Tremonti, Brian Marshall und Scott Philipps zurück. Und diesmal sogar heavier und ruppiger als je zuvor. Ob das an der Pandemie, den Capitol-Riots in den USA oder der derzeitigen Situation in der Ukraine liegen mag, dass beim Songwriting-Duo Kennedy/ Tremonti diesmal wohl mehr Wut im Bauch war, wissen nur die beiden Verantwortlichen zu sagen. Zumindest kann man sagen, dass Alter Bridge ein wenig mehr Härte gut zu Gesicht steht. Dennoch verliert die Band auch nie den blick auf die eingängigen Melodien. Schon der Opener ‚This Is War‘, den die Band vorweg als Single ausgekoppelt hatte, kommt mit einer Wucht daher, dass die Nackenmuskeln sofort beansprucht werden. Auch die folgenden Songs stehen dem in nichts nach. Bisher hatte Gitarrist Tremonti seine Vorliebe für das Guitar Shredding hauptsächlich bei seinem Soloprojekt ausleben können. Diesmal bringt er es verstärkt in Alter Bridge rein. Und das bringt frischen Wind in die Produktion. Denn, so gut die Alben sind – und ich liebe allesamt – aber die Band lief langsam Gefahr, dass man sich ständig selbst wiederholt. Keiner möchte, dass die Fans irgendwann sagen: „Kennst du ein Album, kennste alle.“ Und hier haben die Amerikaner die Kurve gekriegt. Großartige Songs, bei dem es keinerlei Ausfälle gibt. Mit ‚This Is War‘, ‚Silver Tounge‘, ‚Sin After Sin‘ und ‚Last Man Standing‘ sind potenzielle Live-Granaten an Bord, die sich gleich beim ersten Durchlauf intensiv in den Gehörgang bohren. Mit „Kings & Pawns“ zementieren Alter Bridge ein weiteres Mal ihren Status als eine der derzeit stärksten Rockbands.

(9,0/ 10- PSJ)