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Lord Of The Lost – „Blood & Glitter”

Lord Of The Lost

„Blood & Glitter”

Napalm Records (Universal Music)

Wie aus dem Nichts erscheint am vorletzten Tag des Jahres 2022 das neue Studio-Album der Dark-Rocker von Lord Of The Lost. Chris Harms zum Album-Release: “In einer Zeit, in der der Marketing-Wahnsinn für jedes Album immer länger zu werden scheint, in der bereits das halbe Album oder gar mehr, bereits sechs Monate im Voraus durch Vorab-Singles bekannt ist, damit durch die hohen Vorverkäufe zur Veröffentlichung ein möglichst hohes Chartergebnis erzeugt wird, geht das, worum es eigentlich gehen sollte, immer mehr verloren: Die pure Magie des ersten Hörens eines neuen Albums der Lieblingsband. Dieses “Wie Früher”-Gefühl möchten wir durch diese unvorbereitete Veröffentlichung transportieren! Und dieses ist dem Quintett aus Hamburg definitiv gelungen. Auf ihrem achten Longplayer, getauft auf den Namen „Blood & Glitter”, befüllt mit insgesamt dreizehn Songs bei einer Gesamtspielzeit von über 51 Minuten zollen die Mannen um Mastermind und Sänger Chris Harms Tribut an den Synthie geprägten Sound der 80er und die Optik des frühen 70er-Glamrocks, ohne dabei auf die bandtypischen Lord Of The Lost Elemente zu verzichten. Insgesamt fällt „Blood & Glitter” im Ganzen betrachtet härter aus als sein Vorgänger „Judas“ (2021), auf hymnische Refrains wird aber auch Ende 2022 nicht verzichtet. Subjektive Highlights aus einem Album komplett ohne Füller und auch ohne Balladen sind „Leave Your Hate In The Comments“, „The Future Of A Past Life” (welches beim Hörer dieses 80er Gefühl wieder hochkommen lässt, dieses zusammen mit einem gnadenlosen Support durch Heaven Shall Burn Sänger Marcus Bischoff), „Reset The Preset“ (feat. Andy LaPlegua (Icon of Coil)), „Dead End“, „Forever Lost“ und dem grandiosen Roxette Cover “The Look, bei dem sich die Band Unterstützung von Jasmin Wagner alias Blümchen geholt haben. Produziert und aufgenommen wurde das Album sowohl in den Hamburger Chameleon Studios als auch in den Sonic Pump Studios in Helsinki.

(09/10 – AS)