Reviews

Deaf Havana – „The Present Is a Foreign Land”

Deaf Havana

„The Present Is a Foreign Land”

So Recordings (Rough Trade)

Totgesagte leben länger heißt es so schön im Volksmund, so dann auch bei der im Jahr 2005 in der englischen Grafschaft Nortfolk gegründeten alternative Rock/Pop Band Deaf Havana. Denn ohne die Corona-Pandemie würde es das ehemalige Quartett wohl gar nicht mehr geben, denn „eigentlich“ waren Deaf Havana bereit, nach über einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit getrennte Wege zu gehen. Obwohl die Band die schwierige Entscheidung traf, aufzuhören, schrieb Matty weiter Songs, was ihn und seinen Bruder James nach ein paar turbulenten Monaten wieder zusammenbrachte. Die beiden beschlossen, ohne Bassist Lee Wilson und auch ohne Schlagzeuger Tom Odgen, als Deaf Havana weiterzumachen, und verschanzten sich in einem Studio in Hastings mit dem Produzenten Mike Horner (u.a. Hot Chip, Jess Glynne, YONAKA). Das Ergebnis ist das insgesamt sechste Studioalbum „The Present Is A Foreign Land“, ein Werk mit insgesamt zwölf neuen Songs bei einer Gesamtspielzeit von über 43 Minuten Spielzeit, welches Mitte Juli das Licht der Welt erblickt. Textlich beschäftigt sich das Duo mit Themen wie dem Imposter-Syndrom, dem Überwinden schwieriger Lebenshindernisse und der Selbstfindung. Stilistisch bewegen sich die beiden Brüder zwischen alternative Rocksongs wie „19dreams“, „On The Wire“, „… is a Foreign Land“ oder „Going Clear“ (welche alle auch als Anspiel-Tipps genannt werden können) und eher poppigen Radio-Songs wie u.a. „Trying-Falling“, „Somewhere“ (feat. IDER) oder „Kids“. Alles in allem ein Album, was die Erwartungen der vielen Fans erfüllen wird und sich wie seine Vorgänger („Old Souls“ (2013), „All These Countless Nights“ (2017) und „Rituals“ (2019) wohl problemlos in den Top Ten der britischen Albumcharts platzieren wird.

(7,5/10 – AS)