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Incantatem – „Katharsis“

Incantatem

„Katharsis“

7us Media Group (Nova MD)

Mittelalter-Rock / Metal aus Hamburg? Warum nicht! Schon das 2018er Debüt von Incantatem war nicht schlecht, aber mit „Katharsis“ hat sich die Truppe in den drei Jahren noch mal leicht steigern, alles ist noch eine Spur runder geworden. Mit sozialkritischen, lyrisch gut umgesetzten und auch aktuellen wie zeitlosen Themen („Kinder des Krieges“, „Das letzte Bild“)  können die Norddeutschen bei mir punkten, wenn man das Lied „Loreley“ ausklammert. Nicht weil ich quasi in der Nähe wohne und schon mehrfach auf dem Felsen für Festivals war, sondern weil ein Lied über eine blonde, singende Dame die Schiffe kentern lässt einfach schon von diversen Szenebands geschrieben wurde. Live könnte dieses sehr eingängige und einfach gestrickte Stück sicherlich zünde, aber es wirkt doch sehr kalkuliert. Der Sound von Chris Harms ist zeitgemäß und die Ausrichtung durchaus metallisch. Da man eine permanente Cellospielerin an Bord hat haben Incantatem einen ganz eigenen Sound. Etwas Namedropping wurde mit dem Gastbeitrag von Eric Fish (Subway To Sally) bei „Hof der Wunder“ betrieben. Der Antirassismus Song ist eine der vielen Highlights des Albums. Diverse Einflüsse aus anderen Genres (wie z.B. hier ein leichter Reggae Vibe) lockern das ganze Album insgesamt auf. Trotz Dudelsäcke, Cello und Flöten ist der Rock und Metalfaktor erfreulich höher als bei anderen Acts dieser Zunft und der Gröl-und Schunkelfaktor vergleichbar kaum vorhanden. Das macht Spaß und gerade mir dem das Genre wegen ewiger Wiederholungen von Standards schon fast langweilig wurde erfreut sich überraschend gerne an dieser Scheibe!

(8/10 TD)

INCANTATEM – Das Monster in mir – Official Musicvideo [7hard/7us] – YouTube